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TUDOS
GI Betriebssysteme-Fachgruppentreffen Herbst 2004

Donnerstag und Freitag, 16./17. Dezember 2004

TUD:OS '04 wird in diesem Jahr mit dem GI Betriebssysteme-Fachgruppentreffen Herbst 2004 kombiniert. Das GI-Fachgruppentreffen beginnt einen Tag vor TUD:OS '04, also am Donnerstag, dem 16. Dezember.

Das vollständige Programm des GI-Treffens finden Sie auf der Website der Betriebssysteme-Fachgruppe.

TUD:OS '04 -- Programm

TUD:OS '04 – Programm

Sächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden, Vortragssaal

Die Vortragssprache ist voraussichtlich Englisch.

Freitag, 17. Dezember 2004

Freitag, 10:30 Uhr – Session 1

Mikrokernbasierte Betriebssysteme

L4Linux – oder: Unterstützung für herkömmliche Betriebssysteme

Eine der Kernannahmen unserer Arbeit ist, dass Computer stets Anwendungenen mit unterschiedlichen Anforderungen gleichzeitig ausführen. Beispielsweise werden Echtzeit- und Nichtechtzeit-Anwendungen auf Desktop-Rechnern häufig gleichzeitig ausgeführt. Ein anderes Beispiel sind mobile Computer: Sie werden sowohl zur Ausführung von Anwendungen mit Sicherheitsanforderungen, wie zum Beispiel Banküberweisungen, eingesetzt, als auch zum Spielen und für andere unkritische Anwendungen.

Um diese Szenarien zu unterstützen, haben wir vor einigen Jahren L4Linux entwickelt, ein mikrokernbasierter User-Mode-Server, der die Linux-Kern-Funktionalität mit vollständiger Binärkompatibilität zu Linux anbietet. Echtzeit- oder sicherheitskritische Anwendungen laufen neben L4Linux auf einer kleinen Systemplattform. Ein wichtiges Ziel ist es, soviel wie möglich L4Linux-Funktionalität für Echtzeit- und sicherheitskritische Anwendungen nachzunutzen, ohne die Anforderungen dieser Anwendungen zu verletzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt war es daher, L4Linux so zu kapseln, dass Echtzeit- und sicherheitskritische Anwendungen nebenher ausgeführt werden können. In der Zukunft wollen wir Wege finden, um die an Linux nötigen Änderungen zur Ausführung auf dem L4-Mikrokern zu minimieren, sowie einen Virtual-Machine-Monitor entwickeln, der die Ausführung unveränderter herkömmlicher Betriebssysteme unterstützt.

Freitag 12:00 – Mittagessen

Für unsere registrierten Gäste bieten wir ein kostenloses Mittagessen an.

Freitag 14:00 – Session 2

Mikrokernbasierte Echtzeitsysteme

Wir stellen zunächst ein mathematisches Modell für die Admission und das Scheduling flexibler Anwendungen vor, die in qualifizierbarem Maß gelegentliche Deadline-Überschreitungen tolerieren können: Quality-Assuring Scheduling (QAS). Dazu werden die Ressourcen-Anforderungen der Anwendungen in einen mandatorischen und einen oder mehrere optionale Teile aufgeteilt, wobei der mandatorische Anteil stets verfügbar sein muss, die optionalen jedoch nur zu einem angegebenen Prozentsatz. Das Modell nutzt die Schwankung der Ausführungszeit periodischer Anwendungen aus und erlaubt es daher, erheblich weniger Ressourcen einzuplanen als bei klassischer Worst-Case-Reservierung.

Dann zeigen wir, wie dieses Modell auf unterschiedliche Ressourcen übertragen werden kann. Für CPU-Zeit bietet der Betriebssystemkern eine Schnittstelle für reservierungsbasiertes Scheduling an. Wir erklären diese Schnittstelle, den Feedback-Mechnismus für Fehlerzustände und die Integration mit dem Kommunikationsmechanismus des Kerns.

Im dritten Teil beschreiben wir die Anwendung von QAS für das Scheduling von Festplattenaufträgen. Da die Ausführungszeit von Festplattenaufträgen stark schwankt, können Echtzeitsysteme sehr von statistischen Ansätzen wie QAS profitieren. Unsere QAS-Implementierung verknüpft dabei die Anforderungen, einerseits die statistischen QAS-Garantien zu erfüllen und andererseits die Festplattenausnutzung zu optimieren.

Wir beschäftigen uns auch mit Echtzeit-Netzwerken. Unser Ansatz besteht darin, Traffic Shaping auf normaler Switched-Ethernet-Hardware einzusetzen. Dabei muss das Echtzeitbetriebssystem zwei Anforderungen erfüllen: Das Traffic Shaping muss zeitgenau bis zu den Gerätetreibern durchgesetzt werden, und es müssen Ende-zu-Ende-Durchsatz- und -Verzögerungs-Garantien gegeben werden können. Wir erreichen mit Standard-Fast-Ethernet- und -Gigabit-Ethernet-Hardware Verzögerungen von weniger als einer Millisekunde bei fast vollständiger Netzwerkauslastung.

Teil unseres Vortrags wird auch eine Echtzeit-Live-Demonstration der Anwendung unseres Modells für Dateisystem-, Netzwerk- und CPU-Scheduling sein. Die Demonstration wird visualisieren, wie die Dienstgüte-Garantien selbst in Überlast-Situationen eingehalten werden. Sie zeigt auch, wie sich die Aufteilung von Anwendungen in Echtzeit- und Nichtechtzeit-Teile beziehungsweise sichere und unsichere Teile ausnutzen lässt.

Freitag, 15:30 – Kaffeepause und Demo-Session

Während der Pause besteht Gelegenheit, sich die Demonstrationen der Sicherheits- und Echtzeiteigenschaften unseres Betriebssystems aus nächster Nähe anzuschauen.

Freitag, 16:00 – Session 3

Mikrokernbasierte sichere Systeme

Unsere Teilgruppe "Sicherheit" befasst sich mit der Konstruktion verlässlicher Betriebssysteme auf der Basis unserer Mikrokerntechnologie. Hauptziel ist die Schaffung robuster, vertrauenswürdiger Systeme. Wir verfolgen dabei den Ansatz, Software mit unterschiedlichen Vertrauensanforderungen gleichzeitig in demselben System auszuführen. Einzelne Applikationen werden dabei in vertrauenswürdige und nicht vertrauenswürdige, voneinander gekapselte Komponenten zerlegt. Dabei wird nicht vertrauenswürdige Funktionalität unter Verwendung von Trusted Wrappern für sicherheitskritische Aufgaben genutzt. Dieser Ansatz ermöglicht es, den Umfang und damit die Komplexität der vertrauenswürdigen Komponenten gering zu halten.

Im Rahmen dieser Veranstaltung möchten wir Ihnen unsere Technologie anhand der Projekte Mikro-SINA und NIZZA erläutern und demonstrieren.