Die Sicherheit von DV Systemen umfa�t ein recht breites Spektrum. Die Grundbedrohungen, denen durch Sicherheitsma�nahmen begegnet sein sollte, sind, wie z.B. in der Publikation "IT-Sicherheitskriterien" der Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft beschrieben:
Die Forderungen, die sich aus diesen Bedrohungen ableiten lassen, sind also beispielsweise, da� bei Betriebsst�rungen wie Rechnerausfall, Programmabst�rzen etc. der Zeit- und Datenverlust m�glichst gering bleibt, Desweiteren mu� sichergestellt werden, da� die Daten der einzelnen Benutzer vor unbefugtem Zugriff anderer Benutzer gesch�tzt sind.
Diesen Aspekten ist in L3 auf unterschiedlichen Ebenen Rechnung getragen worden. Im folgenden soll Ihnen zun�chst dargelegt werden, wie der Schutz vor Datenverlust in L3 realisiert ist. Danach werden Ihnen die M�glichkeiten aufgezeigt, wie Sie Ihr L3 System umfassend gegen Datenmi�brauch sch�tzen k�nnen.
Grundlage von L3 ist die Fixpunkt-Rerun Logik. Ein Fixpunkt ist eine Sicherung des Systemzustandes auf die Festplatte. Das L3 System wird in sich durch eine Vielzahl von unabh�ngigen Tasks gebildet. Diese Tasks lassen sich auch als (recht komplizierte) Datenstruktur auffassen. Diese Betrachtungsweise macht sich der L3 Systemkern zu eigen. Er schreibt in regelm��igen Zeitintervallen zun�chst alle seit dem letzten Fixpunkt ver�nderten Daten und dann eine Beschreibung dieser neuen Systemstruktur auf die Festplatte. Der Zeitpunkt, zu dem diese Aktion abgeschlossen wurde und die damit vorgenommene Systembeschreibung als aktuell und g�ltig genommen wird, wird als ein Fixpunkt bezeichnet. Der Systemkern beginnt sofort wieder mit der Protokollierung der Systemaktivit�ten f�r den n�chsten Fixpunkt. Diese Vorbereitung und der Fixpunkt selbst f�hren �brigens zu den scheinbar unmotivierten Aktivit�ten der Festplatte.
Die Tatsache, da� auf der Festplatte stets eine konsistente Beschreibung des gesamten Systems ist, bewirkt, da� nach einer St�rung immer mit dem konsistenten Systemzustand des letzten Fixpunktes weitergearbeitet werden kann. Insbesondere k�nnen nur die Daten verloren gehen, die seit dem letzten Fixpunkt ver�ndert wurden. Die Situation, da� irgendwelche Daten seit Stunden im Arbeitsspeicher sind, ohne je auf Platte gesichert zu werden, ist bei einem sinnvoll gew�hlten Fixpunkt-Intervall nicht m�glich.
Da der Zeitraum zwischen zwei Fixpunkten im System einstellbar ist, k�nnen Sie ihn den individuellen Erfordernissen Ihrer Arbeitsumgebung anpassen. Der minimale Zeitraum zwischen zwei Fixpunkten betr�gt 5 Minuten, in der Praxis hat sich ein Zeitraum zwischen 10 und 30 Minuten als sinnvoll erwiesen.
Einstellen k�nnen Sie das Intervall der automatischen Fixpunktsicherung im Men� der Task OPERATOR, die bekanntlich f�r solche Aufgaben der Systemverwaltung zust�ndig ist. Koppeln Sie diese Task an, w�hlen Sie den Men�punkt
OPERATOR - Verwaltung - Fixpunktintervall setzen
und stellen Sie mit den Cursortasten das gew�nschte Intervall ein.
Fixpunkte k�nnen auch explizit ausgel�st werden. Dies kann z.B. sinnvoll sein, wenn Ihr System einen Speicherengpa� meldet. Das erwartete L�schen von �berfl�ssigen Dateien oder Tasks hat aber erst dann eine Auswirkung, wenn vorhergehend eine sogenannte M�llabfuhr der gel�schten Daten (garbage collection) durchgef�hrt wurde. Zun�chst mu� also der M�ll eingesammelt werden, anschlie�end wird das bereinigte System g�ltig gesetzt:
OPERATOR - Verwaltung - M�llabfuhr durchf�hren
OPERATOR - Verwaltung - Fixpunkt schreiben
Bei Mehrplatzinstallationen sollten diese Eingriffe in die Systemfunktion dem Systemverwalter vorbehalten sein. Demzufolge sollte auch diese Task durch ein Pa�wort gesch�tzt werden.
Das Prinzip der Fixpoint-Rerun-Logik ist zwar ein sicheres Hilfsmittel, um Datenverluste aus dem Hauptspeicher zu verhindern, es n�tzt Ihnen jedoch nichts mehr, wenn Daten auf dem externen Speicher, also Ihrer Festplatte, aus irgendeinem Grund nicht mehr verf�gbar sind. Sie m�ssen deshalb in regelm��igen Abst�nden eine Sicherung Ihrer wichtigen Daten auf Archivmedien durchf�hren.
Das einfachste und preiswerteste Mittel der Datensicherung sind immer noch Disketten. Obwohl ihre Kapazit�t recht begrenzt ist, kann ihre regelm��ige Benutzung doch eine Menge �berstunden ersparen. Um die Kapazit�t von Disketten betr�chtlich zu steigern, kann man im �brige kleine Sicherungsroutinen entwickeln, die eines der verbreiteten und kosteng�nstigen DOS Komprimier- Programme, wie "PKZIP" oder "LHARC" enthalten.
F�r die Sicherung gr��erer Datenmengen kann ein Bandlaufwerk benutzt werden. Das L3 System enth�lt alle ben�tigte Software f�r Wangtek Laufwerke der Typen 5099 (60 MByte) und 5150 (150/250 MByte, je nach Bandsorte). Wenn ein solches Laufwerk eingebaut und konfiguriert ist, besteht auch die M�glichkeit, das gesamte L3 System auf Band zu sichern. Im OPERATOR steht dann ein entsprechender Men�punkt zur Auswahl:
OPERATOR - Verwaltung - System auf Band sichern
Nach Ausl�sen dieser Aktion werden die Aktivit�ten aller angeschlossenen Pl�tze gestoppt und das L3 System mit seinem vollen Datenbestand und nat�rlich auch allen Einstellungen auf Band geschrieben.
Zu beachten bei dieser Art der Sicherung:
Als 'gro�e, schnelle' Diskette kann auch ein Wechsel-Festplattenlaufwerk Syquest benutzt werden. Voraussetzung ist jedoch ein Adaptec 1542B SCSI Festplatten-Controller, an den dieses Laufwerk mit angeschlossen wird. Das Laufwerk mu� unter DOS konfiguriert werden und die Platten m�ssen unter DOS formatiert werden. Sie werden dann unter L3, entsprechend der unter DOS vorgenommenen Konfiguration, z.B. als ARCHIVE E: erkannt und benutzt.
Wie Sie bereits wissen, sind Daten im L3 System ausschlie�lich tasklokale Objekte. Stellt eine Task ihre Daten nicht freiwillig anderen Tasks zur Verf�gung, ist ein Zugriff auf die Daten nur durch Ankoppeln der Task m�glich. Auch im Rahmen komplexer Systeme gilt dieses: eine Datenbankanwendung wird typischerweise nicht nur aus einer Task bestehen, sondern aus mehreren kooperierenden. Die eigentlichen Datenbankfunktionen und -Daten liegen in Tasks, die ohne Terminalanschlu� (�im Hintergrund�) laufen. Der Benutzerzugriff geschieht durch besondere Tasks, die mit der eigentlichen Datenbank kommunizieren.
Die Daten k�nnen also unberechtigtem Zugriff gesch�tzt werden, indem das Ankoppeln einer Task an ein Terminal verhindert wird.
Durch Vergabe eines Task-Pa�wortes ist der Zugang zu dieser Task f�r jeden verwehrt, der dieses Pa�wort nicht kennt. Dies gilt auch f�r den eigentlich Berechtigten, wenn er das Pa�wort vergessen hat!
Die Vergabe eines Task-Pa�wortes erreichen Sie auf Kommandoebene wie folgt:
meine task:\ (PRIVAT) task password
Anschlie�end erfolgt eine zweimalige Abfrage des neuen Pa�worts.
Bitte geben Sie das neue Passwort ein: Bitte geben Sie das neue Passwort noch einmal ein:
Da Ihre Eingabe unsichtbar bleibt, ist die Forderung nach nochmaliger Eingabe eine zus�tzliche Sicherung, da� Sie tats�chlich das gew�nschte Pa�wort eingegeben und sich nicht verschrieben haben.
War die Task bereits mit einem Pa�wort gesch�tzt, m�ssen Sie vor Vergabe eines neuen Pa�wortes zun�chst das alte eingeben. Damit wird verhindert, da� Sie den alten Pa�wortschutz durch Vergabe eines neuen Pa�wortes aufheben.
Nach Vergabe des Pa�wortes ist ein Ankoppeln der Task nur nach Eingabe des korrekten Pa�wortes m�glich.
Wollen Sie ein Pa�wort wieder l�schen, geben Sie auf Anfrage zun�chst das alte Pa�wort ein und dr�cken statt der Eingabe eines neuen Pa�wortes einfach die Taste ENTER .
In eigene Programmen kann diese Pa�wordmimik wie vorhanden oder auch mit eigenen Erweiterungen/Versch�rfungen verwandt werden.
Im Systemzweig von L3 werden Funktionen zur Verf�gung gestellt, deren Ausf�hrung nicht jedem Benutzer gestattet sein sollte. So kann man z.B. aus jeder Task des Systemzweiges heraus jede Task des Benutzerzweiges l�schen. K�me etwa ein Benutzer auf die Idee, die Task PUBLIC zu l�schen, w�ren damit auch alle Sohntasks von PUBLIC gel�scht und wohl der gr��te Teil der Anwenderdaten verloren.
Um so etwas zu verhindern, ist die Vergabe eines Task-Pa�wortes f�r alle bestehenden Tasks des Systemzweiges noch kein ausreichender Schutz, da es weiterhin m�glich w�re, neue Tasks als S�hne einer Systemtask anzulegen, die dann alle Eigenschaften und F�higkeiten der Vatertask geerbt h�tten. Aus diesem Grund kann auch die Neuanlage einer Task von der vorherigen Eingabe eines Pa�wortes abh�ngig gemacht werden.
Die Vergabe eines begin-Pa�wortes erreichen Sie wie folgt:
NETZ:\ (FREI) begin password
Bei jedem Versuch, eine neue Task als Sohn der Task NETZ anzulegen, wird nun das Pa�wort abgefragt und nur nach korrekter Eingabe eine neue Task angelegt.
Das L�schen eines begin-Pa�wortes geschieht analog zum L�schen eines Task-Pa�wortes. Bei der Frage nach dem neuen begin-Pa�wort wird kein neues Pa�wort eingegeben, sondern lediglich die Taste ENTER gedr�ckt.
ACHTUNG: Beim Anlegen einer neuen Task unter einer Task, in der ein begin-Pa�wort vergeben wurde, wird dieses begin-Pa�wort der Vatertask zum Task-Pa�wort der neuen Sohntask. Wenn Sie nun das begin-Pa�wort der Vatertask �ndern oder l�schen, bleibt das Task-Pa�wort der Sohntask erhalten.