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Wissenswertes

Ein Wort zum Geleit

Ein Betriebssystem vom Schlage des L3 ist in durchaus zul�ssiger, schlichter Sichtweise eine gewaltige Sammlung von kooperierenden Programmen. Anfang bis Mitte der 90er Jahre ist der Stand der Software-Technik immer noch der, da� ein Programmpaket dieser Gr��e nicht frei von Fehlern, T�cken und L�cken ist. Der folegnde Abschnitt soll Ihnen Hinweise bieten, wie Situationen, die von der Erwartung abweichen, zu interpretieren und zu behandeln sind. Die Ordnung des folgenden Abschnitts ergibt sich aus der Wirkung, die die Unregelm��igkeiten haben.

Probleme und L�sungen

Ein Editorfenster l��t sich nicht schlie�en

Die typische Ursache f�r einen Anwender, der verbissen die Tasten ESC q maltr�tiert und ein Editorfenster, das trotzdem nicht schlie�t, liegt in der versehentlich gedr�ckten SHIFT-LOCK- Taste. Die Tastatur ist damit auf Gro�buchstaben voreingestellt und der Editor erh�lt statt ESC q die Zeichen ESC Q. Diese Tastenfolge ist aber undefiniert, deshalb passiert nichts. Die Abhilfe liegt links auf der Tastatur.

Der (Haupt-) Bildschirm bleibt dunkel

Nach dem Einschalten kann, aus welchen Gr�nden auch immer, kein Bild ausgegeben werden. Die einfachste Abhilfe ist Dr�cken der HotKey Tastenkombination, um das Terminalmen� anzukoppeln. Meistens ist nach dieser Aktion alles im Lot. Eventuell finden sie eine Task im Taskstack, die derzeit keine Bildschirmausgaben macht, damit w�re das Verhalten sogar erkl�rlich.

Falls das nichts bringt, sollten Sie versuchen, L3 von Diskette zu starten. Stecken Sie die Installationsdiskette 1 ins Laufwerk und dr�cken den RESET Knopf des Rechners. Der Rechner bootet nun von Diskette. W�hlen Sie im L3 Installationsmen� den Punkt:

Systemkern von Diskette starten

Der L3 Systemkern wird neu eingelesen und zeigt die von der Installation bekannten Auswahl. W�hlen Sie

System starten ohne Treibergenerierung

Bei dieser Art des Systemstart wird insbesondere auch der Treiber der Graphikkarte neu etabliert. 'Verklemmungen' an dieser Stelle werden somit aufgel�st.

Der (Haupt-) Bildschirm blinkt rhythmisch

Nach dem Einschalten erscheint eine Task am blinkend am Bildschirm. Abhilfe besteht in einfachem Ab- und Wiederankoppeln dieser Task. Die Ursache liegt im eingestellten Farbattribut der Ausgaben. Bei Farbattributen �ber 127 kann die Farbe als 'Pastellton' oder blinkend interpretiert werden. Durch ein RESET kann hier ein 'Mi�verst�ndnis' zwischen Grafikkarte und Einstellung in der Task entstehen.

Terminalh�nger

Wenn ein oder mehrere Terminals, die �ber serielle Schnittstelle angeschlossen sind, nicht mehr auf Eingaben reagieren, sind h�ufig Leitungsprobleme die Ursache. Ein probates Mittel ist, aus dem "configurator" heraus mit der Option 4 das betroffene Terminal neu zu starten.

Anw�hlen einer nicht zug�nglichen Task

Es ist m�glich, da� Sie eine Task an Ihr Terminal ankoppeln wollen, die Ihnen genau das nicht erlaubt. Beispielsweise kann das der Fall sein, wenn eine Task bereits an ein anderes Terminal gekoppelt ist. Sie erhalten dann die folgende Meldung auf dem Bildschirm:

             Task     : "taskname1"
             CPU      : 0:00:01 
             Status   : wait for "taskname2"
             Terminal : "terminalname"

taskname1 ist der Name der Task, die Sie ankoppeln wollten. 0:00:01 ist die CPU-Zeit, die die Task mit dem Namen taskname1 bereits verbraucht hat. taskname2 ist der Name der Task, auf die die Task mit dem Namen taskname1 wartet. Der Status zeigt in dem obigen Beispiel an, da� auf eine bestimmte Task gewartet wird. Der Status kann auch ein "offenes wait" mit der Kennzeichnung wait anzeigen, oder ein �besch�ftigt sein� mit der Kennzeichnung -busy-. In beiden F�llen w�rde taskname2 nat�rlich entfallen. Zeigt der Status ein offenes wait an, so handelt es sich um eine Task, die ein Ankoppeln an ein Terminal nicht zul��t (beispielsweise die Task ARCHIVE A). terminalname ist der Name des Terminals, an das die Task gerade angekoppelt ist. Wenn die Task im Hintergrund l�uft, steht in den Anf�hrungszeichen nichts.

Wenn Sie bei einer solchen Meldung die Taste ENTER dr�cken, wird der Ankopplungsauftrag zur�ckgenommen. Bleiben Sie bei Ihrem Auftrag, l��t die gew�nschte Task grunds�tzlich ein Ankoppeln an Ihr Terminal zu und �ndert sich der Taskstatus in ein offenes wait, wird die Task automatisch an Ihr Terminal angekoppelt.

Speicherengpa� beheben

Wenn w�hrend der Arbeit mit L3 Tasks ins 'Limit' laufen und keine Reaktion mehr zeigen oder wegen �berschreitung des 'Limit' nicht mehr ans Terminal zu koppeln sind, ist Ihre Partition fast gef�llt. Das L3 System hat soviel, m�glicherweise nur kurzzeitig ben�tigten, Platz belegt. Dies erkennen Sie, wenn Sie Sich die aktuelle Speicherbelegung �ber das L3 System-Men� anzeigen lassen. Bevor Sie weiterarbeiten, m�ssen Sie alte Dateien und Tasks, die Sie nicht mehr brauchen, l�schen und/oder Daten auf Diskette oder Band auslagern.

Das L�schen von �berfl�ssigen Dateien hat erst dann eine Auswirkung, wenn eine M�llabfuhr (garbage collection) durchgef�hrt wurde und anschlie�end das bereinigte System durch einen Fixpunkt g�ltig gesetzt wurde. Dabei gibt das L3 System den Speicherplatz frei, der von inzwischen gel�schten Tasks und Dateien beansprucht wurde. Da diese Aktion recht zeitaufwendig werden kann, wird sie normalerweise nur beim Systemstart und bei �berschreiten bestimmter interner Grenzwerte durchgef�hrt.

Um die Engpa�situation zu beheben, haben Sie jedoch die M�glichkeit, die Bereinigung in der Task "OPERATOR" selbst aufzurufen:

OPERATOR - Verwaltung - M�llabfuhr durchf�hren
OPERATOR - Verwaltung - Fixpunkt schreiben

Dieser Vorgang dauert eine Weile (Sie sollten nicht ungeduldig werden). Lassen Sie Sich nach Abschlu� der Bereinigung nocheinmal die aktuelle Speicherbelegung anzeigen. Sie werden sehen, da� einiger freier Platz mehr angezeigt wird. Ist eine solche Situation, in der das System einen Speicherengpa� meldet, aber erst einmal aufgetreten, sollten Sie �berlegen, ob Ihre L3 Partition nicht grunds�tzlich vergr��ert werden sollte. Der freie Platz, den Sie durch die Bereinigung zur�ckgewonnen haben, ist sicher sehr schnell wieder gef�llt.

Systemkernfehler

Der Systemkern meldet Fehler, wenn er in Situationen l�uft, f�r die er keine Behandlungsmethode kennt. Gemeinsam ist allen diesen Fehler das Erscheinungsbild:

    ---------------------------------------------------00012345=EIP 
        "kernels_user_fault" 
    L3KD:

Wenn ein Systemkernfehler auftritt, wird L3 komplett angehalten. Es laufen weder Aktionen von Benutzern noch irgendwelchen 'inneren' Aktivit�ten weiter. Somit kann L3 sich nach dem Auftreten eines internen Fehlers nicht selbst besch�digen. Durch ein RESET kann das System normalerweise auf den letzten Fixpunkt zur�ckgesetzt werden.

Falls die Vermutung besteht, da� es sich um keinen 'ernsten' Fehler handelt, sondern z.B. nur um ein v�llig wild gewordenes DOS Programm, k�nnen Sie versuchen, das System durch Eingabe von �g� weiterlaufen zu lassen.

Der Fehlertext und vor allem die Ursache f�r den Fehler sind situationsabh�ngig. Ein Hardwareproblem, das sich in der Vergangenheit f�r diverse Systemkernfehler verantwortlich zeigte, ist die Verwendung unterschiedlicher RAM Chips. W�hrend ein so ausgestatteter Rechner unter DOS/Windows h�ufig klaglos l�uft, zeigt er unter L3 (oder auch unter Unix) Ausstiegserscheinungen. Der Grund f�r dieses unterschiedliche Verhalten liegt in der Benutzung des RAM. Ein System mit virtueller Speicherverwaltung wie L3 benutzt offensichtlich den Arbeitsspeicher gro�z�giger und in anderer Portionierung. Wenn dann lebenswichtige Teile des Systems in den kritischen, weil zu langsamen Speicherbausteinen zu liegen kommen, sind Probleme nicht programmiert, sondern eingebaut. Abhilfe bringt hier nur eine ad�quate Ausstattung des Rechners.

Kabel

Kabel, Stecker und Pinbelegungen f�r serielle Schnittstellen k�nnen ein vielf�ltiger Quell f�r Sorgen und Probleme sein. Damit sie es nicht werden, lesen Sie folgende Hinweise.

Ger�te, die mit V24-Schnittstellen ausger�stet sind, k�nnen �ber Kabel f�r serielle Schnittstellen miteinander verbunden werden. Je nach Art der Ger�te und Aufgaben der Verbindung m�ssen die Verbindungskabel unterschiedlich aussehen.

Minimal m�ssen drei Adern vorhanden sein: zwei Datenleitungen und eine Masseverbindung. Wenn ein Hardwareprotokoll (z.B. RTS/CTS) genutzt werden soll, kommen noch zwei Protokolleitungen hinzu.

Leitungsl�ngen bis zu 300 Meter sind bei geeigneter Hardware ohne Hilfsmittel m�glich. Bei l�ngeren Leitungen kann es sein, da� die Daten nicht mehr richtig erkannt werden k�nnen. In diesem Fall m�ssen Verst�rker in die Leitung geschaltet werden.

Bei kurzen Kabel (bis zu 20 Metern L�nge) gen�gt eine einfache Abschirmung f�r das ganze Kabel. Bei l�ngeren Kabeln ist eine Abschirmung der einzelnen Adern sicherer. Eine geflochtene Abschirmung ist qualitativ besser als eine Umwicklung mit Folie. Die Abschirmung sollte einseitig an Masse angeschlossen werden.

V24-Leitungen sollten nicht mit Telefon- oder Starkstromleitungen zusammen in einem Kabelschacht verlegt werden, da von diesen Leitungen St�rimpulse auf dem V24-Kabel induziert werden k�nnen. Falls eine solche Verlegung nicht zu vermeiden ist, sollten die V24-Kabel unbedingt abgeschirmt werden.

Welche Stecker verwendet werden m�ssen, ist abh�ngig von der Hardware, die verbunden werden soll. Der Norm entspricht ein 25-poliger Stecker. �blich ist auch eine auf 9 Pole reduzierte Ausf�hrung.

Grunds�tzlich ist bei der Verbindung folgendes zu beachten: Die Sendeleitung des einen Ger�tes (z.B. Rechner) mu� mit der Empfangsleitung des anderen Ger�tes (z.B. Terminal) verbunden werden und umgekehrt. Das gleiche gilt f�r Sende- und Empfangsleitung f�r das RTS/CTS Protokoll, wenn dieses eingesetzt werden soll. Welches die jeweiligen Sende- bzw. Empfangsleitungen der einzelnen Ger�te sind, k�nnen Sie den entsprechenden technischen Handb�chern entnehmen.


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Michael Hohmuth
Thu Mar 21 12:00:00 MET 1996