Betriebssysteme · Institut für Systemarchitektur · Fakultät Informatik · TU Dresden

Sichere mikrokernbasierte Systemarchitektur (µSINA)




Mikro-SINA Glossar

Christian Helmuth, Norman Feske


Adressraum

vom Mikrokern durchgesetzte Schutzbereiche. Dieser Begriff wird oft gleichbedeutend mit Task verwendet.

AH

IP authentication header RFC 2402; bietet Integrität und Authentizität von IP-Paketen innerhalb IPSec

Busmaster

Busmasterfähige Erweiterungskarten können ohne Hilfe des Hauptprozessor (CPU) den Bus nutzen und Daten mit dem Hauptspeicher (DMA) oder anderen Erweiterungskarten austauschen. Das entlastet den Hauptprozessor.

CPU

Hauptprozessor (central processing unit)

DMA

direct memory access; siehe auch Busmaster

ESP

encapsulating security payload RFC 2406; bietet Vertraulichkeiti, Integrität und Authentizität von IP-Paketen innerhalb IPSec

Fiasco

Implementierung eines Mikrokerns mit L4-Schnittstelle in C++, besonders gut unterbrechbar und dadurch sehr gute Echtzeitfähigkeit

FreeS/WAN

Implementierung von IPSec für Linux

IPC

inter process communication; Botschaft zwischen Adressräumen

IPSec

Security Architecture for the Internet Protocol RFC 2401; Ziel dieser Architektur ist in der Internet Protokoll Suite Sicherheitseigenschaften für IP-Verkehr bereitzustellen.

IKE

Internet Key Exchange RFC 2409; Protokoll zum Austausch von authentischem Schlüsselmaterial über offene Netze.

KLIPS

kernel-level IP security; Implementierung von ESP und AH in FreeS/WAN

L4

Mikrokern der 2. Generation, dessen Schnittstelle nur sieben Systemrufe umfasst (ABI, application binary interface). Als Abstraktionen werden Threads und Adressräume sowie ein Kommunikationsmechanismus angeboten.

L4Linux

Linuxportierung (TU Dresden) auf Mikrokern (Linuxkern läuft als Anwendung auf dem L4-Mikrokern)

MAC Authentifikationskode

message authentication code; werden verwendet, um die Integrität von Nachrichten zu überprüfen.

Message Passing

Kommunikationsmechanismus, der durch Mikrokern bereitgestellt wird; siehe auch IPC

Mikrokern

Ansatz für den Betriebssysteme-Entwurf, bei dem der (privilegierte) Betriebssystemkern minimiert ist und die übrigen Betriebssystemdienste außerhalb des Kerns als Nutzerprozess ablaufen

Mikro-SINA

Mikrokernbasierte sichere Systemarchitektur

Namensdienst

im Zusammenhang mit L4-Mikrokern: Mikrokernserver, der ThreadIDs Namen zuordnet

Netzwerk-Stack

Netzwerkprotokoll-Implementierung der aufeinander aufbauenden (stacked) Protokolle (z.B. TCP/IP)

PCI Local Bus

Standard für die schnelle Datenübertragung von/zu Hardware-Erweiterungskarten, die mit dem Speicher/Cache/Prozessor-Subsystem über eine PCI-Bridge verbunden sind

Pluto

Implementierung von IKE in FreeS/WAN

"rote" Daten

nichtöffentliche Daten

"schwarze" Daten

= kryptographisch "geschwärzte" Daten; öffentliche Daten

Seitentabelle

eine Tabelle in Systemen mit virtuellem Speicher, die physische Adressen auflistet, die mit virtuellen Adressen innerhalb eines Adressraums verknüpft sind

Task

Eine Menge von Aktivitäten (Threads), die in einem virtuellen Adressraum ablaufen. Tasks werden durch den Mikrokern voreinander geschützt. Der Begriff wird oft gleichbedeutend wie Adressraum verwendet.

Thread

Aktivitätsträger in einem Adressraum

Prozess

Adressraum mit mindestens einem Thread; wird im Zusammenhang mit Mikrokernen selten verwendet, da Prozessen mehr Statusinformationen zugeordnet werden als den vom Mikrokern verwalteten Tasks. (Exlizit wäre hier auch eine Abbildung ungleich 1:1 von Prozessen auf Tasks möglich.)

TLB

translation look-aside buffer; Assoziativspeicher für die Adressumsetzung

(virtuell-physisch)

verdeckte Kanäle

unerwünschte Kommunikationskanäle, die die Zugriffskontrolle umgehen. Voraussetzung sind gemeinsam genutzte Betriebsmittel. Man unterscheidet timing channels und storage channels.



Christian Helmuth, Norman Feske
Christian Helmuth, http://os.inf.tu-dresden.de/~ch12/
10. Oct 2003
· Copyright © 2001-2022 Operating Systems Group, TU Dresden | Impressum ·